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Video | Karriere

Von wegen faul



Die Generation Z fordert viel und leistet wenig. So lauten die Vorwürfe. Doch auch junge Menschen machen Karriere wollen sich dabei selbst verwirklichen.

von Lucas Peuser

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...der Arbeitgeber meinen, der Generation Z fehle es an Motivation und Leistungsbereitschaft.

Arbeitsscheu und verwöhnt?

So werden Angehörige der Generation Z oft wahrgenommen. Eine Generation, die scheinbar nicht arbeiten möchte – gerade jetzt, wo Fachkräfte in beinahe allen Berufen gesucht werden.

Pia Breh ist 26 Jahre alt und damit Teil der Generation Z. Sie kann die Vorwürfe ihrer Generation gegenüber nicht nachvollziehen. Bereits während ihres Studiums hat sie angefangen, in Vollzeit zu arbeiten und ist mittlerweile fast vier Jahre berufstätig. Sie glaubt, dass ihre Generation neue Wege geht und von der älteren Generation missverstanden wird.

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...der 16 bis 28-Jährigen seien bereit, viel zu leisten, wenn sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen.

Überhaupt nicht faul.

Das Meinungsforschungsinstitut YouGov führte im Auftrag für das Karrierenetzwerk LinkedIn eine Studie durch. Rund 2.500 Menschen im Alter von 16 bis 28 Jahren wurden befragt. Der Großteil der Befragten sagten von sich, dass sie viel in ihren Beruf investieren würden. Voraussetzung sei allerdings, dass Sie sich mit dem Zweck ihrer Tätigkeit identifizieren könnten. Etwa jeder Zweite wäre außerdem bereit, für den Beruf umzuziehen und Überstunden zu machen. Auch Pia arbeitet aktuell bis zu 50 Wochenstunden.

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Die junge Generation würde gesund bleiben wollen und abbremsen, wenn es zu viel wird. Das würden Ältere wiederum schnell als Faulheit verstehen, sagt der Jugendforscher Klaus Hurrelmann. Damit lägen sie allerdings falsch, denn die Schwierigkeiten mit jungen Arbeitskräften hätten einen anderen Ursprung: 

Es wird übersehen, dass eine gesundheitliche Sensibilität kommt, die auf die Arbeitshaltung überspringt.

Klaus Hurrelmann, Jugendforscher

Ausschlaggebend für die Berufswahl sei die persönliche Entfaltung, sagt Klaus Hurrelmann. Die Generation sei nicht pauschal als faul zu bezeichnen. Junge Menschen haben vielmehr höhere Ansprüche an ihren eigenen Arbeitsplatz entwickelt.

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Attraktive Zusatzleistungen

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Geteilte Werte

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sinn­stif­tender Unternehmenszweck

Was die GenZ sich wünscht:

Bewerber der Generation Z bevorzugen Arbeitgeber mit einem starken Wertefundament und sehen es gerne, wenn das Unternehmen einen Zweck verfolgt, mit dem sich die jungen Erwachsenen identifizieren können. So lauten die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2021, in der 200 Mitglieder der Generation Z zu ihren Erwartungen, Vorlieben und Arbeitsgewohnheiten befragt wurden. 71% der Befragten gaben an, eine Gehaltskürzung in Kauf zu nehmen, würden sie im Gegenzug sinnvolle Arbeit verrichten.

Über politisches Engagement in der Generation Z können Sie im datenjournalistischen Projekt von Laura Meyer lesen.

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Dass Pias Arbeitgeber ihr nach und nach verantwortungsvollere Aufgaben anvertraut und eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft, motiviert sie, viel in ihren Karriere zu investieren. Eines Tages möchte sie ihr eigenes Unternehmen gründen.











Verwendete Quellen

  • Deutscher Industrie- und Handelskammertag: Ausbildung 2019
  • rnd.de: Verwöhnt, arbeitsscheu und empfindlich? Was an den Vorurteilen gegen die Generation Z dran ist
  • Linked.in: YouGov-Studie: Gen Z hat Bock auf Arbeit: 8 von 10 sind bereit, für ihre Karriere hart zu arbeiten – nur der Einstieg fällt vielen schwer
  • sueddeutsche.de: Die Generation Z will Karriere machen
  • zdf.de: Vorurteile im Berufsleben: Generation Z: Zu fordernd und zu fragil?
  • tagesschau.de: "Generation Z": Anspruchsvoll und wechselwillig

Redaktion

Text und digitales Storytelling: Lucas Peuser

Video: Lucas Peuser u. Matthias Ubl

Schnitt: Lucas Peuser

Dieser Beitrag gehört zum Projekt der Abschlussklasse S21 der Journalistenschule ifp und ist in Zusammenarbeit mit der Redaktion von WEB.DE und GMX entstanden.